Skandal bei der Weltbank – oder wie Whistleblowerschutz nicht funktioniert

Laut eines Berichts des Government Accountability Project (GAP) soll Weltbank Präsident Paul Wolfowitz seiner ebenfalls bei der Bank beschäftigten Freundin S. Riza Gehaltserhöhungen spendiert haben die gegen die Weltbank-Statuten verstoßen bis diese am Ende mehr verdient als US-Außenministerin C. Rice. Ans Licht kam der Skandal durch ein externes Whistleblowing eines Weltbankmitarbeiters der GAP mit Lohnabrechnungsunterlagen versorgte.

Besonders pikant ist, dass GAP die Weltbank seit längerem bei der Einführung von Whistleblowerregelungen berät, dass die Weltbank aber darauf bestanden hat, dass die Entscheidung über die Reaktion auf internes Whistleblowing und die Aufklärung beim Top-Management verbeibt und ohne dessen Zustimmung keine Ermittlungen durchgeführt werden können.

Dies entspricht der Ausgestaltung von vielen Whistleblowerregelungen auch bei deutschen Großunternehmen. Und das Resultat: es kommt dann eben zu externem Whistleblowing und Herr Wolfowitz wird jetzt wohl einige Fragen öffentlich beantworten müssen – natürlich verbunden mit einer erheblichen Imageschädiigung für die Weltbank.

„Der Fisch stinkt vom Kopf“

“GAP has worked hard to establish a whistleblower protection policy and an impartial justice system at the World Bank, and this situation illustrates clearly how crucial these structures are,” said Edwards. “If whistleblower protections had been in place, the Riza affair could have been addressed internally, but as it is, our sources had no choice but to leak the information. An employee cannot report potential wrongdoing to an investigations unit whose only authority is to recommend corrective measures to senior management. In effect, there is no impartial Inspector General in place, and no one is authorized to address allegations of misconduct involving senior management.”

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