Kein Pulitzer-Preis für Chelsea Manning

Lieber Guardian – oder sollte es hier besser heißen: Lieber ex-Guardian Mitarbeiter Glen Greenwald – und liebe Washington Post, herzlichen Glückwunsch zum Pulitzer-Preis für die Aufdeckung von weitreichender geheimer Überwachung durch die NSA.

Bemerkenswert bei der Preisvergabe ist allerdings auch die Feigheit (das Problem kennt auch unsere #GroKo), mit der sie einher geht. Denn ein Name taucht in der Begründung nicht auf. Derjenige des Mannes, der für diese Aufdeckung verantwortlich ist: Edward Snowden. Aber sei es wie es sei, auch so macht dieser Preis erneut deutlich, wie wertvoll und notwendig für das öffentliche Interesse Snowdens Enthüllungen waren und sind.

Noch weniger Anerkennung, vor allem auch in den US-Medien, findet unterdessen ein anderer Whistleblower: Chelsea Manning. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit wurde gerade ihr Gnadengesuch von dem zuständigen US-General abgelehnt. Bis auf weiteres bleibt es also bei 35 Jahren Haftstrafe für die Weitergabe von Botschaftsdepeschen, Warlogs und dem Collateral Murder Video an Wikileaks. Mit einer neuen Anwältin wird Manning jetzt aber gegen jenes Urteil in Berufung gehen. Eigentlich sollten ihre Chancen dabei auch nicht schlecht sein, jedenfalls dann wenn sie diesmal vor wirklich unabhängigen Richtern stünde die all jene Rechtsverletzungen erst nehmen zu denen es im bisherigen Verfahren gekommen ist und die Alexa O’Brian in einem Interview mit jung&naiv gerade nochmals sehr prägnant geschildert hat.

Ein wenig Anerkennung hat zuletzt aber auch Chelsea Manning erfahren: Sie wurde zum Honorary San Francisco Pride Grand Marshal ernannt.

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