IALANA und VDW unterstützen Manning

In einem offenen Brief an Bradley Manning haben IALANA und VDW – die gemeinsam den deutschen Whistleblowerpreis vergeben – die Verteidigung von Bradley Manning unterstützt. Zugleich gaben die beiden Organisationen bekannt Manning zur Unterstützung seines Verteidigungsfonds nunmehr das Preisgeld aus dem Whistleblower-Preis 2011 zukommen zu lassen. Jener Preis war zur Hälfte an den unbekannten Whistleblower gegangen, der das Collateral Murder Video an WikiLeaks geleakt und damit schwerste Menschen- und Kriegsrechtsverletzungen der US-Streitkräfte dokumentiert hatte.
Nachfolgend dokumentieren wir die Presseerklärung der beiden Institutionen und den zugehörigen Brief (PDF) und erinnern auch nochmals an die Kundgebung zur Unterstützung von Bradley Manning die am Samstag ab 16:00 Uhr vor dem Brandenburger Tor in Berlin stattfinden wird.

Ist der US-Soldat Bradley Manning der Whistleblower?
Hat er im April 2010 Wikileaks die Daten zum Video „Collateral Murder“ übermittelt? Das dienstlich aufgenommene Bord-Video zeigt die gezielte Tötung einer Gruppe von Zivilpersonen durch die Besatzung eines US-Kampfhubschraubers am 12.7.2007 im Irak. Es dokumentiert ein Kriegsverbrechen, das sowohl nach nationalem als auch nach internationalem Recht als schwere Straftat zu verfolgen ist.
IALANA und VDW haben dem bislang anonymen Informanten / der Informantin bereits im Sommer dieses Jahres den Whistleblowerpreis 2011 verliehen. Das Preisgeld und zusätzliche Spenden sollen der Verteidigung dessen zu Gute kommen, der/die sich zu dem Whistleblowing bekennt oder deswegen angeklagt wird.
Vom 16.12.2011 an findet in Fort Meade nahe Washington DC die Anhörung von Bradley Manning gemäß dem Art. 32 des US-amerikanischen Wehrstrafrechts statt. Nach dieser Anhörung entscheidet das Gericht, ob ein Militärgerichtsverfahren gegen Manning eröffnet wird.
IALANA und VDW appellieren an die Einsicht des Gerichts, dass es dem „nationalen Interesse“ eines demokratischen Rechtsstaates niemals widersprechen kann, gravierende Völkerrechtsverstöße öffentlich zu machen. Jede rechtsstaatliche Demokratie ist auf die Kontrolle ihrer Amtsträger durch ihre Bürgerinnen und Bürger und die Medien existenziell angewiesen.

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