Hearing zum Whistleblower-Schutz in den USA

Im Rahmen der Whistleblower-Woche fand Mitte Mai im Repräsentatenhaus u.a. eine offizielle Anhörung zu der Frage statt, ob der Whistleblowerschutz für Beschäftigte in der Privatwirtschaft ausreicht. Das Hearing ist jetzt als Video, die Stellungnahmen der angehörten Sachverständigen sind als PDF Dateien auf den Webseiten des Kongresses verfügbar. Neben der bereits beschlossenen Gesetzesinitiative zum besseren Schutz von Whistleblowern im öffentlichen Sektor will sich das Repräsentatenhaus jetzt auch um eine – angesichts der Ergebnisse des Hearings offensichtlich notwendigen – besseren bundesweiten Schutz von Whistleblowern im privaten Sektor bemühen. In einer Umfrage hatten sich außerdem 79% der befragten Wähler für einen besseren Whistleblowerschutz ausgesprochen.

Besonders bemerkenswert sind die Stellungnahmen von Jeffrey Wigand, dem Whistleblower der die Machenschaften der Tabakindustrie aufdeckte und dem mit dem Film „Der Insider“ ein filmisches Denkmal gesetzt wurde und von John Simon, der als einfacher Trucker zum Whistleblower wurde und gleich zweimal seinen Job verlor. Tom Devine juristischer Direktor von GAP legte anhand statistischer Daten die Defizite des Whistleblowerschutzes dar und wurde in seinen Aussagen von Prof. Moberly weitgehend bestätigt. Letzterer wies darauf hin, dass auch und gerade beim – auf dem Papier Whistleblower Schutz gewährenden – Sarbanes-Oxley-Act (SOX), angesichts prozeduraler Hürden, restriktiver Bestimmungen und unzureichender Untersuchungen Whistleblower letztlich meist auf der Strecke bleiben.

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