14:45 Workshop II “Leitlinien für Journalisten im Umgang mit Whistleblowern” Moderation: Prof. Pöttker, Fr. Schulzki-Haddouti

Wie löst man das Dilemma zwischen der Transparenz der publizierten Informationen und dem Schutz der Informanten auf?

Um hier Klarheit zu schaffen, haben die Tagungsteilnehmer eine Art „Werkzeugkiste“ für Journalisten diskutiert: Dazu gehören sollten Informationen zu Rechten und Pflichten der Journalisten im Umgang mit Informanten. Gut wäre auch ein psyhologischer Leitfaden, denn oft sind Whistleblower traumatisiert. Aber auch technische Information, die eine sichere Kommunikation ermöglicht.
Eine Möglichkeit sahen die Teilnehmer darin, die Recherche so zu organisieren, dass der Whistleblower den ersten Anstoß gibt, der Journalist aber durch weitergehende Nachforschungen genügendes Beweismaterial findet, dass der Whistleblower nicht mehr als Quelle, benannt werden muss. Es liegt in der Verantwortung des Journalisten die Glaubwürdigkeit des Whistleblowers zu prüfen.

Arbeiten mit „offenem Visier“: Der Whistleblower sollte sich jedoch auch des Interesses der Journalisten an der Publikation der Informationen bewusst sein. Auf der anderen Seite muss auch das „Commitment“ der Journalisten zum Informantenschutz den Whistleblowern bekannt sein.
Horst Pöttker verweist an dieser Stelle auf seine Forderung nach einer Selbstverpflichtung zum Informantenschutz seitens der Presse.

Ein zentraler Aspekt soll die Sensibilisierung von Presse und Öffentlichkeit zum Thema Whistleblower sein.
Für die Zukunft gibt es Überlegungen zur Organisation von weitergehenden Seminaren für Journalisten. Ziel soll eine Schulung im Umgang mit Whistleblowern sein.

Könnte oder sollte es eine Art Prädikat für Journalisten geben, die besonders geeignete Ansprechpartner für Whistleblower sind? In diesem Zusammenhang wurde auch über Instanzen diskutiert, die zwischen Journalisten und Whistleblowern vermitteln könnten. Hier erscheint das Whistleblower Netzwerk als idealer Ansprechpartner.

Die heutige Tagung konnte hierfür Ansatzpunkte und erste Überlegungen liefern. Ein langer Weg bleibt noch zu gehen.

Der „Werkzeugkastens“ soll in Form eines Handbuches realisiert werden. Überlegt wurde außerdem zusätzliche Tagungen zu den Schwerpunkten „internes Whistleblowing“ und „Blog, Journalisten und Whistleblower“ zu veranstalten.

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