Neues von Wikileaks: Syria Files

Wikileaks ist zurück: Nachdem es seit fast einem halben Jahr keine Neuigkeiten von der Plattform Wikileaks gab (außer dem Verfahren gegen Julian Assange), wurde gestern im Londoner Frontline Club angekündigt, dass auf der Plattform fast 2,5 Millionen Mails der syrischen Regierung veröffentlicht werden sollen. Darunter soll sich u.a. der Mail-Verkehr des Präsidialamts, des Außen-, Finanz-, Informations-, Verkehrs- und Kulturministeriums befinden. Die Mails sollen ein Licht auf die innere Arbeitsweise der syrischen Regierung und Wirtschaft werfen – zudem aber laut Wikileaks auch das fadenscheinige Verhalten westlicher Regierungen und Firmen beleuchten.
Julian Assange erschien nicht zur Pressekonferenz, da er weiterhin auf dem Gelände der ecuadorianischen Botschaft auf politisches Asyl wartet, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen. In einem Statement wurde er mit den Worten zitiert:

Das Material ist entlarvend für die syrische Regierung – aber auch für ihre Gegenspieler. Es wird uns zwar nicht dabei helfen, lediglich eine der beiden Seiten zu kritisieren, aber dabei, deren Interessen, Verhalten und Gedanken besser zu verstehen.“

Wikileaks betont insbesondere die schiere Größe der Datenmenge: Insgesamt handle es sich um das 8-fache der Datenmenge der Cablegate-Dateien. Offen bleibt allerdings, wie schnell die Daten veröffentlicht werden und in welcher Qualität auch der Zugang für Journalisten gestaltet wird. Wie bei vergangenen Aktionen baut Wikileaks auf Medienkooperationen. Diese haben sich aber deutlich gewandelt: Al Akhbar (Libanon), Al Masry Al Youm (Ägypten), Associated Press (USA), L’Espresso (Italien), Owni (Frankreich), Publico.es (Spanien) – deutscher Partner soll laut Wikileaks nicht wie bislang der Spiegelsein, sondern die ARD – die diese Meldung bislang allerdings nicht bestätigte.

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