Whistleblower fordert Whistleblowing

Daniel Ellsberg, der in den 70iger Jahren Geheimpläne des Pentagons aufdeckte und dafür jüngst den alternativen Nobelpreis erhielt, fordert Whistleblowing zu atomaren Angriffsplänen der USA gegenüber dem Iran.

In einer Dokumentation einer Ellsberg Rede in der FR-online heißt es hierzu u.a.:

„US-Präsident George W. Bush und Vizepräsident Richard Cheney hegen solche Gedanken seit mindestens 18 Monaten. Sie haben ihre Militärstäbe insgeheim angewiesen, mögliche Atomangriffe auf unterirdische Atomenergie-Anlagen im Iran zu planen, ebenso wie umfassende konventionelle Luftangriffe auf überirdische militärische Energie-Anlagen und Kommando-Posten. …

Wenn die bisher anonym gebliebenen Quellen ihre Aussagen ernst meinen – eine erklärte gegenüber Hersh, man müsse „einen Schnellzug stoppen“ – dann sollten sie schleunigst mehr tun, als nur fragmentarische Informationen der Presse zuzuspielen, die durch keinerlei Dokumente gestützt werden. Sie müssen den Dienstweg verlassen und mit eindeutigen Beweismitteln aus ihren Häusern die Geheimpläne für eine Aggression offen legen, deren Auswirkungen verheerend wären. Für Beamte, die zurecht „erschüttert“ sind über solche geheimen Vorstöße, ist es nicht genug, anonyme Hinweise zu geben oder im Stillen ihre Kündigung einzureichen.

Das selbe gilt meiner Meinung nach für Diplomaten und Militärs in der Nato – auch für Deutsche -, die in solche Pläne eingeweiht wurden.“

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