Wochenrückblick Whistleblowing – unsere Medienauswahl (KW-36/2015)

Sarah Harrison fordert Flüchtlingskonzept für Whistleblower

Im Interview mit „The Wired“ spricht sich Sarah Harrison für Whistleblowerschutz auf internationaler Ebene aus, da nationale Gesetze keinen ausreichenden Schutz für Enthüller im Geheimdienst- oder Regierungsbereich bieten könnten. Während nationale Gesetze genügten um Whistleblower in Unternehmen zu schützen, brauche es für Fälle wie den von Snowden die Einstufung von Whistleblowing als Asylgrund.
The Wired, „‚Ich wäre überrascht, wenn sie mich nicht überwachen‘, WikiLeaks-Mitarbeiterin Sarah Harrison im Interview“, Sonja Peteranderl

Kein Whistleblower – Die Geschichte des Datendiebs Xavier Justo

Er löste mit gestohlenen Daten seines Arbeitgebers Petro-Saudi eine Regierungskrise in Malaysia aus und wurde kürzlich in Thailand zu 3 Jahren Haft verurteilt – Mario Stäuble hat den reuigen Erpresser Justo im Gefängnis getroffen und seine Geschichte aufgearbeitet.
Tages-Anzeiger, „Ein Schweizer löst in Malaysia eine Staatskrise aus“, Mario Stäuble

Angela Richter veröffentlicht Buch mit Gesprächen mit US-Whistleblowern

Nachdem Angela Richter ihre Treffen mit acht amerikanischen Whistleblowern schon im Mai in einem Theaterstück verarbeitet hat, folgt jetzt ein Buch mit den Gesprächen. Darin verbirgt sich ein Teil amerikanische Geschichte, da neben den Snowden & Co. auch fast vergessene Aktivisten wie Daniel Ellsberg gezeigt werden, der 1971 die „Pentagon-Papiere“ zum Vietnam-Krieg veröffentlichte.
Deutschlandradio Kultur, „Heilsame Begegnungen mit verletzten Patrioten“, Vera Linß

Transparency International & Whistleblowerschutz – Anspruch vs. Wirklichkeit

Die Organisation Transparency International setzt sich seit Jahren für einen besseren Whistleblowerschutz ein – ihr Umgang mit eigenen Whistleblowern steht jedoch in der Kritik. Mitarbeiter, die von unkorrektem Verhalten ihres Vorgesetzten berichteten wurden zunächst gelobt, der Umgang mit den Vorwürfen verlief aber unstrukturiert, die Untersuchung wurde schließlich eingestellt und es folgten keine Konsequenzen für den Beschuldigten. Zudem beschweren sich die Whistleblower über mangelnden Schutz vor Repressionen.
Correctiv, „Auf taube Ohren“, Frederik Richter


BND an die Kette!

Rund 150 Menschen folgten dem Aufruf „BND an die Kette“ mit dem die Initiative „#wastun gegen Überwachung“ gemeinsam mit Amnesty International, Digital Courage, Humanistische Union, Internationale Liga für Menschenrechte, Reporter ohne Grenzen und auch dem Whistleblower-Netzwerk gegen die Überwachung protestierte.
Für das Whistleblower-Netzwerk sprach sich Daniel Lücking für mehr Schutz von Whistleblowern aus. Darüber hinaus rief er die Mitarbeiter des BND dazu auf, selbst aktiv zu werden. BND Mitarbeiter sollten ihren Dienst selbst an die Kette legen und Netzwerke innerhalb der Dienste offenlegen, die das Parlamentarische Kontrollgremium und die Abgeordneten unzureichend und irreführend informieren.
Reporter ohne Grenzen, „Bürger legen BND an die Kette“

Veranstaltungshinweis:

Noch bis Donnerstag 10. September 2015 ist unsere Ausstellung „Licht ins Dunkel bringen!“ in Stuttgart zu sehen.

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